Im Oktober 1959 begann die Erfolgsgeschichte in Balgach: Hans-Heinz und Cilly Kehl gründeten die «Kehl Stickereifabrikation». Die Spitzen der Ostschweizer Firma zieren inzwischen international bekannte Lingerieerzeugnisse, aber auch Heim- und Haushalttextilien. Doch wer Garn in die wortwörtliche Spitzenform bringen will, investiert ständig in einen aktuellen Maschinenpark, verfügt über schier grenzenlose Kreativität und hat ein Auge für Trends. Kurz: Kehl AG hat das Rezept für die erfolgreiche Spitze.

Mit vier Saurer Stickmaschinen I-S (10 Yard) – der Farbwechsel wurde übrigens noch von Hand gemacht – wickelte das Gründerehepaar anfangs die gesamte Produktion alleine ab. Bereits 1961 stand der erste Erweiterungsbau an und mit dem Einkauf einer Saurer II-S modernisierte die junge Firma ihren Maschinenpark – weitere attraktive Arbeitsplätze wurden geschaffen. Stickereifabrikate kamen in den sechziger und siebziger Jahren weltweit immer mehr in Mode. Auf den wachsenden Bedarf reagierte Kehl erneut mit einem grossen Fabrikanbau und der Beschaffung einer modular ausbaubaren Saurer Stickmaschine des Typs 1040 (15 Yard). Ein Basisgerät, das auch in den darauf folgenden Jahren immer wieder aufgerüstet wurde und dank dem eine markante Leistungsverbesserung verzeichnet werden konnte. Farb- und Rapportwechsel geschahen inzwischen mittels Lochkarten.

1980 arbeitete erstmals die 2. Generation der Familie Kehl im erfolgreichen Unternehmen mit. Eine technische Revolution kam 1987: Die elektronische Steuerung der Produktion ersetzte diejenige mit Lochkarten. Statt der 3000 Stiche pro Stunde waren plötzlich 4500 möglich! Das bedeutete 50 Prozent mehr Leistung und eine neue Vielfalt an Stickmustern. Dank flexiblem Einsatz, Schnelligkeit und Präzision brachte der Computer eine deutliche Produktivitätssteigerung in die Stickereifabrikation.

Wer von Kindesbeinen an Einblick in die Firma hat, weiss wie der Hase läuft. Die Übernahme durch die 2. Generation fand 1993 statt. Hinter der Leitung der Firma Kehl stehen seither:
• Heinz Kehl, Produktionsleitung, 24-Std.-Betrieb, Design und Programmierung
• Daniel Kehl, Produktionsleitung und 24-Std.-Betrieb
• Markus Kehl, Qualitätssicherung, Administration und Marketing

Und da Kehl AG den Riecher für Spitzentrends hat, war sie auch 1999 die erste Schweizer Stickereifirma, die die Saurer Unica in Einsatz genommen hat. Diese Maschine setzt heute im Stickereimarkt Massstäbe.

Der heutige Maschinenpark umfasst:
• eine Unica 16-Yards Pentacut (Fadenschnitt)
• sechs 4040 HP 15-Yards Pentacut (Fadenscnitt)

Was Hans-Heinz und Cilly Kehl vor über 40 Jahren gründeten, ist heute zu einer namhaften Firma im St. Galler Rheintal gewachsen. Kehl AG spielt eine wichtige Rolle im Textilmarkt und gilt als attraktive Arbeitgeberin in der Ostschweiz – wo seit Jahrhunderten die guten Stickereien herkommen.